Die schönsten Wanderstrecken in Niedersachsen

Lüneburger Heide

Niedersachsen ist, was viele bisher nicht wussten, ein wahres Wanderparadies. Die Natur- und Kulturerlebnisse, die das Bundesland zu bieten hat, sind vielfältig und geeignet für jeden Anspruch. In Niedersachsen können Sie heute noch das UNESCO Naturerbe Wattenmeer durchstreifen, und morgen schon ambitioniert durch den Harz streifen. Wir stellen Ihnen hier die schönsten Wanderstrecken in Niedersachsen vor.

Quer durchs Elbe-Weser-Dreieck

Starten Sie in Cuxhaven an der Alten Liebe. Die Alte Liebe ist eine Pier im Hafen von Cuxhaven, an der früher die Schiffe nach Helgoland ablegten. Seit 1982 dient sie als reine Aussichtsplattform. Von dort aus können Sie das Meer und vorbeifahrende Schiffe bestens beobachten. Weiter geht es zum Fort Kugelbake, einer ehemaligen Marinefestung im Cuxhavener Stadtteil Döse. Das Fort wurde ab 1869 hier an einer strategisch günstigen Position errichtet: nämlich auf der letzten Landspitze der Elbmündung hin zur Nordsee.

Zu sehen gibt es noch heute 14 Küstengeschütze, die feindlichen Kriegsschiffen die Zufahrt zur Elbe suchten, den Weg abschneiden sollten. Mit der Öffnung des Nord-Ostsee-Kanals 1895 stieg die strategische Bedeutung der Elbmündung, und damit auch von Fort Kugelbake. Das Fort wurde in den Folgejahren vielfach erweitert, und den jeweils aktuellen Verteidigungsansprüchen angepasst. Das letzte erhaltende Marinefort an der deutschen Nordseeküste kann heute von Besuchern besichtigt werden. Es werden auch Führungen angeboten. Nun aber los Richtung Wattenmeer.

Im großen Bogen wandern Sie in östlicher Richtung auf dem Strandpromenadenweg immer an der Küste entlang auf dem Cux-Wanderweg. Im Sommer sollten Sie Badekleidung mitnehmen, denn unterwegs lässt es sich herrlich in die Wellen stürzen. Natürlich kommt auch das Naturerlebnis nicht zu kurz. Landeinwärts biegen Sie ins Naturschutzgebiet Duhner Heide ab, und wandern an einer ausladenden Salzwiese entlang. Hier kommen vor allem Vogelliebhaber auf ihre Kosten, denn es tummelt sich allerlei Federvieh zwischen den Grashalmen.

Ziel ist der Sahlenburger Strand mit dem Naturparkzentrum Wattenmeer, wo eine Ausstellung über den Lebensraum Wattenmeer informiert. Wer nach etwa 15 Kilometern Wanderung hier noch nicht genug hat, wandert bei Ebbe einfach weiter durchs Wattenmeer bis zur Insel Neuwerk.

Ambitioniert durch den Nationalpark Harz

Unser nächster Streckentipp führt Sie auf einer Rundwanderung ab Bad Harzburg durch den Nationalpark Harz. Die Rundtour ist mit einer Länge von knapp 24 Kilometern und vielen bergauf ziehenden Streckenabschnitten nur konditionsstarken Wanderern zu empfehlen. Start ist das „HarzWaldHaus“ im Kurpark von Bad Harzburg. Erstes Ziel ist dann der Radau-Wasserfall, der über den Philosophenweg erreichbar ist, und inmitten eines waldreichen Geländes liegt.

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Auf dem Weg dorthin passieren Sie den Gabbro Steinbruch, der mächtig zwischen Bäumen eingelagert ist, und einen herrlichen Blick auf unterschiedliche minerale Gesteinstypen freigibt. Nun wird es quellenlastig. Der weitere Weg durch das Radautal führt vorbei an einer Schwefelquelle und der Bastebornquelle, bis das Dorf Torfhaus erreicht ist. Hier gibt es das Nationalparkdenkmal zu besichtigen, ein Kunstwerk aus unterschiedlichen Harzer Gesteinen. Außerdem überblickt man von hier aus die durchwanderten Wälder und hat einen herrlichen Ausblick auf den Brocken.

Über den Pionierweg geht es weiter zur Eckertalsperre, einem 1943 in Betrieb genommenen Stausee, den früher durch die deutsch-deutsche Grenze durchzogen wurde. Inzwischen haben Sie über 600 Höhenmeter erklommen und wandern von diesem höchsten Punkt der Wanderung wieder hinab in den Kurpark. Wer nun immernoch nicht müde ist, kann dort auch noch den angrenzenden Baumwipfelpfad besuchen.

Idyllisch durch die Lüneburger Heide

Die Lüneburger Heide ist eine flache Heide-, Geest- und Waldlandschaft in Niedersachsen. Hier gibt es eine ganze Menge bestens ausgewiesener Wanderwege, die zu Tagestouren einladen. Um jedoch die ganze Schönheit des Naturparkes Lüneburger Heide kennenzulernen, empfehlen wir eine Mehrtagestour auf dem Heidschnuckenweg. In 13 Etappen, die natürlich auch nur teilweise bewandert werden können, führt er über 223 Kilometer von Fischbek bei Hamburg bis nach Celle.

Auf der kompletten Strecke durchqueren Sie 30 Heideflächen der Nord- und Südheide. Die schönsten Naturerlebnisse haben Wanderer natürlich dann, wenn die Heide blüht. das ist von Anfang August bis etwa Mitte September der Fall. In dieser Zeit blüht die Besenheide herrlich violett. Landschaftlich ist der Fernwanderweg aber noch aus anderen Gründen reizvoll. Sie durchstreifen hier zahlreiche Flussauen und Wälder und passieren immer wieder Heidschnuckenherden. Schön anzusehen sind außerdem die pittoresken Heidedörfer, in denen oft Fachwerk vorherrschend ist.

Auch erwandern Sie vielfach Erhebungen, die mit sagenhaften Ausblicken locken. Der Heidschnuckenweg ist zweifelsohne ein Wanderweg für Genießer, die nicht nur den sportlichen Aspekt von Wanderabenteuern schätzen. Denn die sportliche Herausforderung ist nicht allzu groß, die Wege sind eher flach gehalten. Dafür können Wanderer in den schönen Orten am Wegesrand herrlich rasten, oder einfach auf Bänken verweilen und die blühende Heide bestaunen.